wie viele sprachen gibt es auf der welt

Die Anzahl der Sprachen auf der Welt ist beeindruckend vielfältig und dynamisch. Laut Ethnologue, einer der renommiertesten Datenbanken für Sprachen, gibt es derzeit 7.168 lebende Sprachen (Stand 2023). Diese Zahl verändert sich jedoch ständig, da neue Sprachen entdeckt werden, während andere aussterben.


Tabelle: wie viele sprachen gibt es auf der welt

AspektDetails
Gesamtanzahl7.168 lebende Sprachen
Sprachen mit MuttersprachlernÜber 6.000 Sprachen, die aktiv gesprochen werden
Am weitesten verbreitetEnglisch, Mandarin, Spanisch, Hindi, Französisch
Gefährdete SprachenÜber 40 % der Sprachen sind vom Aussterben bedroht
Länder mit den meisten SprachenPapua-Neuguinea (über 840 Sprachen), Indonesien (über 700 Sprachen)
Sprachfamilien142 Sprachfamilien weltweit, darunter Indo-Europäisch, Sino-Tibetisch, Niger-Kongo

Verteilung der Sprachen nach Regionen

Die Sprachen der Welt sind geografisch ungleich verteilt:

1. Asien

  • Anzahl der Sprachen: Über 2.300
  • Sprachfamilien: Sino-Tibetisch (z. B. Mandarin, Kantonesisch), Dravidisch (z. B. Tamil, Telugu), Altaisch.
  • Besonderheit: Asien hat einige der ältesten Schriftsysteme und die bevölkerungsreichsten Sprachen wie Mandarin (1,1 Milliarden Muttersprachler).

2. Afrika

  • Anzahl der Sprachen: Über 2.000
  • Sprachfamilien: Niger-Kongo (z. B. Swahili, Yoruba), Afroasiatisch (z. B. Arabisch, Hausa), Nilo-Saharanisch.
  • Besonderheit: Afrika ist sprachlich die vielfältigste Region. Swahili wird von über 100 Millionen Menschen als Zweitsprache gesprochen.

3. Europa

  • Anzahl der Sprachen: Rund 280
  • Sprachfamilien: Indo-Europäisch (z. B. Deutsch, Englisch, Russisch), Uralisch (z. B. Finnisch, Ungarisch).
  • Besonderheit: Trotz der geringen Sprachenanzahl dominieren europäische Sprachen global durch Kolonialisierung und Handel.

4. Nord- und Südamerika

  • Anzahl der Sprachen: Über 1.000
  • Sprachfamilien: Na-Dené, Quechua, Guarani.
  • Besonderheit: Viele indigene Sprachen sind vom Aussterben bedroht, wie beispielsweise Navajo.

5. Ozeanien

  • Anzahl der Sprachen: Über 1.500
  • Sprachfamilien: Austronesisch (z. B. Hawaiianisch, Māori), Trans-Neuguinea.
  • Besonderheit: Papua-Neuguinea ist das sprachlich vielfältigste Land mit über 840 Sprachen.

Faktoren für das Überleben oder Aussterben von Sprachen

  1. Globalisierung und Urbanisierung:
    Große Sprachen wie Englisch oder Spanisch verdrängen kleinere Sprachen.
  2. Fehlende Bildung in Minderheitensprachen:
    In vielen Ländern gibt es keine offiziellen Programme zur Förderung indigener Sprachen.
  3. Generationenwechsel:
    Wenn junge Generationen die Sprache der Vorfahren nicht mehr lernen, stirbt sie aus.
  4. Technologie und Medien:
    Sprachen, die in digitalen Medien präsent sind, haben eine bessere Chance, zu überleben.

Sprachfamilien: Die Wurzeln der Vielfalt

Die über 7.000 Sprachen der Welt lassen sich in 142 Sprachfamilien einteilen. Einige der wichtigsten sind:

1. Indo-Europäisch

  • Verbreitung: Europa, Amerika, Südasien.
  • Beispiele: Englisch, Spanisch, Hindi, Russisch.

2. Sino-Tibetisch

  • Verbreitung: Ost- und Südostasien.
  • Beispiele: Mandarin, Kantonesisch, Burmesisch.

3. Afroasiatisch

  • Verbreitung: Nordafrika und Teile Westasiens.
  • Beispiele: Arabisch, Hebräisch, Somali.

4. Niger-Kongo

  • Verbreitung: Subsahara-Afrika.
  • Beispiele: Swahili, Yoruba, Zulu.

Gefährdete Sprachen

Laut der UNESCO sind über 40 % der Sprachen weltweit gefährdet. Oft sprechen nur noch wenige ältere Menschen diese Sprachen. Beispiele:

  • Ainu (Japan): Weniger als 10 Sprecher.
  • Kawésqar (Chile): Nur etwa 5 Sprecher.

Maßnahmen zur Rettung von Sprachen:

  • Förderung des Unterrichts in Minderheitensprachen.
  • Dokumentation durch Linguisten.
  • Einsatz von Technologie wie Sprach-Apps.

Fazit

Die sprachliche Vielfalt der Welt ist ein Spiegel der kulturellen Diversität. Mit über 7.168 lebenden Sprachen bietet unsere Welt ein reiches Erbe, das es zu schützen gilt. Dennoch stehen viele Sprachen vor dem Aussterben, was die Notwendigkeit von Bildungs- und Erhaltungsmaßnahmen unterstreicht.

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